Der Begriff „Mantrailing“ bezeichnet die Sucharbeit eines Hundes nach einem verschwundenen Menschen anhand dessen individueller Geruchsspur. Der Mensch verliert ständig abgestorbene Hautzellen, Haarschuppen oder Schweiß und jedem menschlichen Körper umgibt eine spezielle einzigartige Mikroben-Dunstwolke. Der Individualgeruch eines jeden Menschen entsteht durch die Freisetzung des Geruchs aus dem bakteriellen Zersetzungs- und Vermehrungsprozeß der verlorenen Hautpartikel und Mikroben. Diese Geruchsspur ist genauso einzigartig wie die DNA eines Menschen.

Der Hund nimmt durch einen Gegenstand der gesuchten Person den Geruch auf und verfolgt dann gezielt diese eine individuelle Spur.

 

 Der Hund arbeitet an einem Geschirr und langer Leine mit seinem Menschen zusammen.

 

Der Mensch muss lernen, seinen Hund zu lesen und dessen Körperhaltung zu deuten, weil ein Handeln des Hundeführers immer dann zum Tragen kommt, falls sich der Hund aufgrund schwieriger Geruchsverhältnisse oder Örtlichkeiten verzetteln sollte. Bei uns lernt der Hundeführer, seinen Hund nicht zu korrigieren, sondern ihn in einer solchen Situation eine Hilfestellung anzubieten, um sich eigenständig wieder auf die Spur zurückarbeiten zu können.

 

Eine Spur verfolgen kann jeder Hund, aber dies auf Kommando bzw. auf ein Signal hin zu tun und dann zu alledem noch der richtigen Spur zu folgen, ist Faszination.

 

Dem Hund muss man also nicht beibringen wie er zu suchen hat, sondern wen er suchen soll.

 

Deshalb ist Mantrailing Teamarbeit der besonderen Art.

 

Darüber hinaus wirkt Mantrailing positiv auf das Mensch-Hunde-Team und setzt Glückshormone frei, es schafft Vertrauen und löst Emotionen aus.

 

Teamwork

Beim Mantrailing kommt dem Hundeführer eine wichtige Aufgabe zu. Lernbereitschaft seinerseits ist hier Voraussetzung, weil er sich mit der komplexen Materie „Mantrailing“ auseinander zu setzen hat und verstehen sollte, was der Hund in der Lage ist zu leisten. Er

 

muss mit seinem Hund zusammenarbeiten, gewissen Situationen gewachsen sein, um auch seinen Hund unterstützen zu können.

 

Dazu gehört in erster Linie , die Signale, die der Hund während der Suche an seinen Hundeführer sendet, wie Körperhaltung, Bewegung des Kopfes, Stellung der Rute und Endpoolverhalten, zu deuten.

 

Auch die Leinenführung ist ein wichtiges Kriterium, sie unterstützt die Suchausdauer und Konzentrationsfähigkeit des Hundes. Sie stellt eine direkt Verbindung zwischen dem Hundeführer und seinem Hund dar. Man fühlt und erlebt, wie der Hund arbeitet und umgekehrt. Deshalb gehört ein durchdachtes Leinenhandling zum wichtigsten Handwerkszeug eines ManTrailers. Ob bei der Kreuzungsarbeit, dem Ausschlussverhalten, dem Richtungswechsel oder dem Auffinden. Deshalb ist die Leinenarbeit von elementarer Bedeutung für eine erfolgreiche Suche.

 

Höchste Aufmerksamkeit während des gesamten Trailverlaufs ist erforderlich, um seinen Hund richtig lesen bzw. einschätzen zu können.

 

Diese Anforderungen sind das Allerwichtigste, aber auch Schwierigste bei der gesamten Mantrailing-Arbeit. Nur durch regelmäßiges und konsequentes Training kann dieses Gesamtpaket zwischen Mensch und Hund als Team erreicht werden.

 

Sinnvoll fördern und fordern für Jederhund

Mantrailing ist in hohem Maße eine artgerechte Beschäftigung für alle Hunde. Trailen schult das Problemlöseverhalten, weil vom Hund vermehrt eigenständiges Handeln gefordert wird. Daraus resultiert dann wiederum, dass der Hund Selbstvertrauen aufbaut.

 

Unsere Mantrailing-Teams  trainieren regelmäßig und konsequent immer an verschiedenen Orten, z. B. im Stadtbereich, ruhiges Wohngebiet, im Gelände und in Gebäuden. So werden die Teams mit den unterschiedlichsten Situationen konfrontiert.

 

Wer an einem Training teilnehmen möchte, um zu sehen, wie wir arbeiten, kann sich gerne mit uns per Mail oder aber auch telefonisch in Verbindung setzen.

 

 

Für die Fun-Trailer, die nur hin und wieder Trailen und mit ihrem Hund Schnüffelarbeit absolvieren möchten, stehen natürlich auch ausreichend Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung. Hier wird im reizarmen Gebiet gearbeitet, diese Teams laufen dann dementsprechend einfacherer Trails mit weniger Schwierigkeiten.

Wer hat die Nase vorn ....

Der Hund ist ein Nasentier.

Seine Umwelt nimmt er hauptsächlich über den Geruchssinn wahr.

Riechschleimhaut Hund ca. 150 Quadratzentimeter

Riechschleimhaut Mensch ca. 5 Quadratzentimeter

 

Riechzellen Hund ca. 125-250 Millionen

Riechzellen Mensch ca. 5 Millionen

 

Riechhirn des Hundes 10% des Gesamthirns

Riechhirn des Menschens 1% des Gesamthirns


Der Hund kann in kurzen Atemzügen bis zu 300 Mal in der Minute atmen, so werden die Riechzellen ständig mit neuen Geruchspartikeln versorgt. Im Hirn werden diese eintreffenden Daten ständig analysiert und verarbeitet. Eine weitere Besonderheit der Hundenase ist das differenzierte Riechen zwischen links und rechts (Stereo riechen). Dies ermöglicht dem Hund die Richtung einer Spur zu beurteilen.

 

Dem Geruch auf der Spur

Die mikroskopisch kleinen Geruchspartikel die der Mensch hinterlässt wirbeln durch die Luft. Sie gleiten, abhängig von Temperatur, Wind, Umgebungsströmungen, Untergrund und Feuchtigkeit, unterschiedlich schnell zu Boden.

Sie fangen sich an Hindernissen wie Mauern, Hauswände, Bordsteine, Treppen, Büsche usw.

 

Beispielbild
Beispielbild

Durch diese äußeren Witterungseinflüsse befindet sich die Geruchsspur nicht identisch zur Spur, die die Person gegangen ist. So können die Geruchspartikel mehrere Meter bis hunderte Meter weggetragen werden.

 

Beispielbild
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